Neue OZ: Kommentar zu Klimakonferenz
Osnabrück (ots)
Tatkraft statt Trübsal
Wer von der Bonner Konferenz mehr erwartet hat als das jetzige dürftige Ergebnis, hat sein Zuhause im Wolkenkuckucksheim. Denn die Bäume wachsen nun einmal nicht in den Himmel - schon gar nicht bei den Klimaverhandlungen. Die altbekannten Reflexe der Naturschützer sind daher auch fehl am Platze. Sie tun im Übrigen dem eigenen Anliegen, nämlich ein Bewusstsein für einen schonenderen Umgang mit der Umwelt zu schaffen, auch keinen Gefallen.
Indem sie sogleich schon wieder ein neues Klimaschutzabkommen grundsätzlich infrage stellen, wecken sie stattdessen Verdruss. Beim Bürger bleibt die Botschaft hängen: Ach herrje, alles schon perdu. Aber Trübsal führt zu nichts. Es ist klar, dass Industrie- und Entwicklungsländer bis zum Weltklimagipfel in Kopenhagen Terrain abstecken wollen, dass Bonn deshalb nur eine Zwischenetappe sein konnte. Umso mehr sind jetzt, in der noch verbleibenden Zeit bis Dezember, die Umweltschützer gefragt.
Nicht Jammern, sondern Tatkraft sollten sie zur Tugend machen. Zu vermitteln, dass jeder sein Scherflein zum Klimaschutz beitragen kann, wäre schon eine Leistung. Wände dämmen, Fahrradfahren, Verzicht auf viele Kurzflüge: die Liste der Beispiele ist lang. Ist erst einmal eine Klimabewegung in Gang gesetzt, entsteht automatisch Druck auf die politischen Akteure, das Palaver einzustellen.
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