Neue OZ: Kommentar zu G8
Gipfel
Afrika
Entwicklung
Osnabrück (ots)
Auf dem richtigen Weg - aber nicht weit genug
Die Zukunftsprognosen der Bevölkerungsstatistiker hätten zum Ende des G-8-Gipfels in L'Aquila nicht alarmierender sein können: Bis 2050 werden von weltweit rund neun Milliarden Menschen fast acht Milliarden in Entwicklungsländern leben, die Bevölkerung Afrikas verdoppelt sich. Ein Horrorszenario, wenn sich bis dahin in den betroffenen Staaten nichts zum Positiven ändern sollte.
Immerhin haben die führenden Industrienationen erkannt, dass eine Kursänderung im Kampf gegen Hunger, Armut und Migration dringend nötig ist. Entwicklungshilfe soll nur noch zur Selbsthilfe geleistet werden, um die einheimischen Wirtschaften anzukurbeln. Klingt gut, doch dafür reicht die nun versprochene Summe von 20 Milliarden Dollar bei Weitem nicht aus. Außerdem: Vor vier Jahren hatten die G-8-Chefs in Gleneagles angekündigt, die Entwicklungshilfe bis 2010 auf 50 Milliarden Dollar aufzustocken.
Gewiss: Die Kritik von US-Präsident Barack Obama an den oft korrupten und ineffizienten Regierungen speziell in Afrika ist berechtigt. Doch dann muss die Staatengemeinschaft auch dafür sorgen, dass tatsächlich der afrikanische Kleinbauer eine Chance erhält und nicht westlichen Konzernen neue Absatzmärkte für die Entwicklung grüner Gentechnik gesichert werden. Abgesehen davon muss viel stärker in Bildung und Familienplanung investiert werden. Wären die Menschen aufgeklärter und Verhütungsmittel verfügbar, würden damit auch Hunger und Armut verringert.
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