Neue OZ: Kommentar zu Schweinegrippe/Krankenkassen
Osnabrück (ots)
Verteilungskämpfe
Noch immer bleiben Fragen offen, wenn es um die Schweinegrippe geht. Wie der Krankheitsverlauf und die Verbreitung im Herbst sein werden und wie sehr der Impfstoff tatsächlich schützen wird, können auch die Experten nicht vorhersagen. Und Politiker verhalten sich im Zweifelsfall vorsichtig. Sie wollen sich später nicht vorwerfen lassen, sie hätten Vorsorgemaßnahmen unterlassen. Sicher ist nur eines: Die Bekämpfung der Schweinegrippe wird teuer. Denn es geht nicht allein um die Spritze, den Impfstoff und seine Lagerung, sondern auch um die Durchführung und Organisation der millionenfachen Schutzimpfung in Deutschland. Und wenn es um Geld geht, führt das oft zu Verteilungskämpfen.
Die gesetzlichen Krankenkassen bleiben in dieser Situation hartnäckig. Seit Tagen beharren sie darauf, nicht alleine auf den Kosten für die Schutzimpfung gegen die Schweinegrippe sitzen zu bleiben. Eine verständliche Reaktion, denn eine Pandemie dieses Ausmaßes können sie nur im Verbund stemmen - es handelt sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Angesichts der geplanten Impfverordnung der Bundesregierung nutzen die Kassen das Druckmittel, das sie besitzen: Sie drohen mit höheren Beiträgen. Sollte es aber tatsächlich dazu kommen, besteht die Gefahr, dass die Erhöhung nach dem Abflauen der Pandemie nicht rückgängig gemacht wird.
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