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Neue OZ: Kommentar zu Arcandor-Chef Eick

Osnabrück (ots)

Einfach unanständig
Der Fall Eick nährt jedes Vorurteil über raffgierige Manager. 
Während Tausende Verkäuferinnen und Verkäufer des kriselnden 
Arcandor-Konzerns Lohnkürzungen befürchten müssen, lässt sich der 
Chef nach nur sechs Monaten mit 15 Millionen Euro abfinden - und 
verabschiedet sich möglicherweise auf Nimmerwiedersehen.
Vergleiche zur 50-Millionen-Abfindung von Ex-Porsche-Chef Wendelin
Wiedeking drängen sich auf. Mit Blick auf die Gehälter einfacher 
Mitarbeiter sprengen solche Bezüge jedes Maß - ganz egal, welche 
Leistung dahinter- steckt.
Trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen Eick und Wiedeking: 
Der Porsche-Chef hat den Autokonzern innerhalb von Jahren aus der 
Krise geführt. Er hat damit Arbeitsplätze gesichert und das 
angeschlagene Unternehmen sogar kurzzeitig zum profitabelsten Konzern
der Welt gemacht.
Die Leistung von Arcandor-Chef Eick besteht lediglich darin, einen
kriselnden Konzern auf dem Weg in die Insolvenz begleitet zu haben. 
Sein Erfolg ist kaum erkennbar. Gemessen an seiner Leistung gibt es 
für eine solche Millionen-Abfindung nur ein Wort: unanständig. Eick 
zerstört damit den Glauben daran, dass Leistung belohnt wird.
Angesichts solcher Beispiele in der Firmen-Spitze wird es der 
Insolvenzverwalter in den nächsten Monaten nicht leicht haben, bei 
den Beschäftigten Verständnis für Lohnverzicht zu wecken.
+++

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Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: 0541/310 207

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