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Neue OZ: Kommentar zu Sarrazin
Bundesbank

Osnabrück (ots)

Thilo Sarrazin ist als Vorstand der Bundesbank
eine glatte Fehlbesetzung. Nicht, weil es dem früheren Berliner 
Finanzsenator an Kompetenz mangelt. Sein loses Mundwerk und seine 
scharfe Zunge disqualifizieren ihn für den Job bei der Zentralbank, 
die penibel auf Diskretion und politische Neutralität bedacht ist. 
Weil der eigenwillige SPD-Politiker das kaum einsehen wird, sollte 
die Bundesbank auf seinen Rauswurf dringen.
Anderenfalls droht der ehrwürdigen Frankfurter Behörde weiterer 
Schaden. Denn Sarrazins in der Sache zwar berechtigte, im Tonfall 
aber unerträgliche Kritik an Integrationsdefiziten in der Hauptstadt 
dürfte nicht sein letzter Fehltritt bleiben. Er ist ein 
unverbesserlicher Polterer.
So holzte der 64-Jährige im Mai kurz nach seinem Amtsantritt bei 
der Bundesbank gegen überforderte Eltern, schlechte Bankberater sowie
Hartz-IV-Bezieher. Den Empfängern von Sozialtransfers las er schon 
als Berliner Senator  mit Genuss die Leviten: Warme Pullis, um 
Heizkosten zu senken, sparsamerer Einkauf gegen steigende 
Lebensmittelpreise - auf diesem Niveau bewegten sich seine 
Einlassungen.
Er überstand alle Stürme der Kritik, weil Klaus Wowereit seinen 
erfolgreichen Sparsenator in Schutz nahm. Bis nach Frankfurt wird der
Arm des Berliner Bürgermeisters aber nicht reichen.

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