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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
SPD

Osnabrück (ots)

Der nüchterne Blick nach vorne
Die designierte Führung der SPD versucht, den Zustand höchster 
Verunsicherung in der Partei durch neue Nüchternheit zu überwinden. 
Dieses Vorgehen ist klug und alternativlos. Nach dem historischen 
Wahldebakel muss es um eine schonungslose Analyse der Inhalte und 
Personen gehen. Die Protagonisten für eine Regeneration in der 
Opposition haben sich schon in Stellung gebracht: Frank-Walter 
Steinmeier ist gewählt, Sigmar Gabriel und Andrea Nahles sind so gut 
wie bestätigt.
Genau so wichtig ist der programmatische Kurs der einst so stolzen
Volkspartei. Dass hier das Verhältnis zur Linken eine Rolle spielt, 
überrascht nicht. Mit den Mandaten der dunkelroten Fraktion wäre die 
SPD stärker als die Union. Von der bloßen Machtperspektive her 
betrachtet, stellt die Linke einen potenziellen Koalitionspartner für
die Sozialdemokraten dar. Die Normalisierung der Beziehung und die 
mögliche Öffnung bei der Wahl 2013 zur Linken, wie sie Gabriel und 
Nahles diskutieren, sind vertretbar. Aber nur, wenn sich die SPD 
keinen Millimeter auf die Linke zubewegt und diese einen Marathonlauf
hin zur Sozialdemokratie absolviert.
Die SPD muss sich treu bleiben. Ihre Zeit in der Regierung, vor 
allem das Inkrafttreten der Agenda-Politik von Gerhard Schröder, bot 
überwiegend überzeugende Lösungsansätze in einer älter werdenden und 
von hoher Langzeitarbeitslosigkeit geplagten Gesellschaft. Die Chance
der SPD besteht nach wie vor darin, den Sozialstaat so zu 
modernisieren, dass die Menschenwürde gewahrt wird.

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Telefon: 0541/310 207

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