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Neue OZ: Kommentar zu SPD

Osnabrück (ots)

Zurück zu Brandt
Wer in der SPD führt, daran gibt es seit dem Dresdner Parteitag 
keinen Zweifel. Das Bild vom Dreigestirn Gabriel, Nahles und 
Steinmeier ist so schön wie trügerisch. Auch die Doppelspitze ist 
eine Mär: Allein Sigmar Gabriel ist der Mann, auf den sich die 
Hoffnungen der Sozialdemokraten richten.
Geschafft hat er es durch eine fulminante Rede, die 
selbstkritische Rückschau mit selbstbewusstem Ausblick auf die 
Zukunft verband. Aber die Wirkung großer Reden ist wenig nachhaltig 
in der SPD. Oskar Lafontaine und Kurt Beck waren einst ebenso 
bejubelt worden. Sie sind Vergangenheit. Den Dresdener Schwung zu 
halten, das zaghaft knospende Selbstbewusstsein der Genossen zu 
stärken - darauf kommt es für Gabriel an. Er ist es, der den 
überbordenden Applaus für ihn stoppt, er ist es, der aufkeimende 
Spekulationen über eine mögliche Kanzlerkandidatur scharf bremst. Der
Niedersachse weiß, wie schwer die Bürde ist und dass er scheitern 
kann.
Von Willy Brandts Tugenden, zuhören zu können und die Partei ernst
zu nehmen, ist am Wochenende viel die Rede gewesen. Von Gerhard 
Schröders "Basta"-Politik nicht. Der Niedersachse Gabriel tut gut 
daran, auch in der SPD mehr Demokratie zu wagen. Nur mit der 
Unterstützung der Basis kann er sich länger als die zuletzt üblichen 
anderthalb bis zwei Jahre im Amt halten.

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Telefon: 0541/310 207

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