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Neue OZ: Kommentar zu Statistik
Soziales
Kinder

Osnabrück (ots)

Auch ein Mittel gegen Armut
Es ist ein Armutszeugnis: Noch immer fehlen - gemessen an den 
Zielen des "Krippengipfels" von 2007 - rund 275000 Plätze für unter 
dreijährige Mädchen und Jungen. Zwar hat es Fortschritte gegeben. 
Doch geht es nicht schnell genug voran. Und so wächst die Gefahr, 
dass die angepeilte Versorgungsquote von 35 Prozent verfehlt wird.
Dies ist umso bedauerlicher, als die Kinderbetreuung von zentraler
Bedeutung ist: für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - und 
vielfach auch bei der Bekämpfung von Armut. Denn ohne Job droht 
häufig bitterer sozialer Abstieg. Etwa 25 Prozent der 
Alleinerziehenden sind betroffen. Weil sie für ihr Kind keinen Platz 
in einer Kita oder Krippe finden, bleiben sie zu Hause, haben sie 
kein eigenes Einkommen - und müssen sie Sozialleistungen in Anspruch 
nehmen.
Das heißt: Viel Frust und persönliches Leid könnten verhindert und
eine Menge Geld gespart werden, wenn es gelänge, die Zahl der 
Betreuungsplätze spürbar und dauerhaft zu erhöhen. Zum einen Teil 
finanzieren sich diese Angebote letztlich selbst.
Ohnehin zieht das Argument nicht, es sei kein Geld da. Denn schon 
heute gibt die Bundesrepublik relativ viel für Kinder und Jugendliche
aus - nur leider nicht besonders zielgerichtet. Statt auch 
wohlhabende und reiche Eltern zu alimentieren, müssen die Transfers 
wesentlich stärker auf bedürftige Kinder und ihre Familien 
konzentriert werden. Deutlich mehr Geld für Betreuungsplätze ist nur 
ein notwendiger Schritt von vielen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: 0541/310 207

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