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Neue OZ: Kommentar zu Guttenberg
Jung
Bundeswehr

Osnabrück (ots)

Guttenbergs Tag
So einfach kann es sein, alles richtig zu machen - wenn zuvor 
andere fast alles falsch gemacht haben: Verteidigungsminister 
Karl-Theodor zu Guttenberg feuert mit dem Generalinspekteur und dem 
ältestgedienten Staatssekretär zwei Schlüsselfiguren aus der Spitze 
seiner Behörde. Jene beiden, die seinen Vorgänger Franz Josef Jung 
durch Zurückhalten von Informationen über den schwersten deutschen 
Angriff in Afghanistan alt aussehen lassen.
Über ihre Motive lässt sich nur spekulieren. Fest steht hingegen, 
dass Jung selbst den größten Fehler begangen hat. Nur ein Minister 
mit sicherer Hand für falsche Berater konnte sich in einer bis heute 
unübersichtlichen Faktenlage ohne Not zu Behauptungen über diesen 
Angriff hinreißen lassen. Zu Sätzen, die in wesentlichen Punkten 
widerlegt, in anderen wohl niemals zu beweisen sind.
In diesem Chaos schreitet Guttenberg beherzt ein und nützt damit fast
allen. Der Öffentlichkeit, die darauf bauen darf, nicht länger 
belogen zu werden. Der Bundeswehr, weil er umgehend den Verdacht 
zerstreut, hier werde Vertuschen geduldet oder die politische 
Kontrolle greife nicht. Der Kanzlerin, weil er sich im neuen Amt als 
der richtige Mann an der richtigen Stelle erweist. Was wiederum 
Guttenberg selbst am meisten nützen wird. Und so den Tag einer kurzen
Bundeswehrkrise zu einem Meilenstein seines steilen Aufstiegs macht.

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Telefon: 0541/310 207

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