Neue OZ: Heilsamer Druck
Osnabrück (ots)
Es ist höchst beunruhigend, dass der NATO-Einsatz in Afghanistan politisch und militärisch auf der Kippe steht. Eine Niederlage könnte das Land am Hindukusch wieder zum sicheren Hort für Terroristen vom Schlage der El Kaida machen.
Anders als die bedrückende Sicherheitslage in Afghanistan hat die Kostenexplosion bei der NATO aber auch ihr Gutes. Es entsteht neuer Druck, um Apparat und Aufstellung der Allianz endlich radikal zu straffen. Die NATO sollte dies als Chance begreifen, um Streitkräfte und Strategien optimal auf die neuen Herausforderungen Terrorismus, Piraterie und zerfallende Staaten auszurichten. Sonst ist zu befürchten, dass diese Arbeit unbedarfte Sparfüchse übernehmen - die gefährlichste und schlechteste aller denkbaren Lösungen.
Denn klar ist: Zusätzliche Gelder können wegen der dramatischen Haushaltsdefizite nur sehr eingeschränkt in den Militärsektor fließen. Ebenso steht fest, dass keinesfalls an der Sicherheit der kämpfenden Soldaten geknausert werden darf, sprich: Bewaffnung, Fahrzeuge, Kommunikationstechnik.
Die Parole heißt daher: mehr Effizienz, stärkere internationale Kooperation und Beschränkung auf das militärisch unbedingt Notwendige. Viel ist hier bereits eingeleitet. Aber es reicht bei Weitem nicht.
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