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Neue OZ: Kommentar zu Arbeit
Hartz IV
Westerwelle

Osnabrück (ots)

Polemik statt Politik
Welch kleine Nummer. Man kann Guido Westerwelles Problem in eine 
einstellige Zahl fassen: Acht. Auf bundesweit acht Prozent sind die 
Liberalen in Umfragen gefallen. Und auch in Nordrhein-Westfalen, wo 
am 9. Mai gewählt wird, droht der FDP Ungemach. Dort könnte es einen 
Koalitionswechsel von Schwarz-Gelb zu Schwarz-Grün geben. Höchste 
Zeit also für den nervösen FDP-Chef, mal wieder kräftig Wellen zu 
schlagen - koste es, was es wolle.
Westerwelle begibt sich dabei auf eine gefährliche Gratwanderung. 
Zwar lenkt seine scharfe Schmähung sozialer Leistungen vorübergehend 
von Fehlern und Erfolglosigkeit der Bundesregierung ab. Doch ist der 
Vorsitzende in derart schrillen Populismus verfallen, dass sich 
selbst Anhänger der FDP erschrocken abwenden.
Natürlich dürfen die Leistungsträger einer Gesellschaft nicht 
überfordert werden. Da hat Westerwelle recht. Aber muss er für dieses
Ziel Millionen anderer Menschen beleidigen, sie mit zynischer Kälte 
der Dekadenz beschuldigen?  Vielleicht versucht der FDP-Chef es 
zunächst einmal mit Zeitunglesen. Er könnte dann erfahren, dass fast 
1,4 Millionen Menschen auf Hartz IV angewiesen sind, obwohl sie 
berufstätig sind. Hinzu kommen 650000 Mütter und Väter, die alleine 
Kinder erziehen. Das heißt: Es geht nicht um Drückeberger, sondern um
massive politische Probleme wie Hungerlöhne oder eine miese 
Versorgung mit Kita-Plätzen. Es wird Zeit, dass ein vom Steuerzahler 
hoch bezahlter Mann wie Westerwelle sich endlich als 
lösungsorientierter Politiker und nicht länger als polarisierender 
Polemiker betätigt.

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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