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Neue OZ: Kommentar zu EU
Euro
Griechenland

Osnabrück (ots)

Bürgern zu viel versprochen
Gestern Abend ist der Euro wieder auf über 1,37 Dollar gestiegen. 
Das sind immer noch sieben Prozent mehr als vor einem Jahr. Man muss 
sich also davor hüten, die griechische Schuldenmisere mit einem 
Jahrhundertschock gleichzusetzen.
Dennoch kommt die Aufdeckung des Dauerverstoßes eines Mitglieds 
gegen den Euro-Stabilitätspakt einem Debakel gleich. Die Väter der 
Gemeinschaftswährung haben den Bürgern zu viel versprochen: Acht 
Jahre nach Einführung des Euro-Bargeldes fehlt es noch immer an 
wirksamen Kontroll- und Sanktionsmechanismen gegen Ignoranten des 
Maastricht-Vertrages. Der unregulierte Finanzmarkt lässt grüßen.
Dass EU-Kommission und EZB nun hektisch Aufseher nach Athen 
schicken, macht die Schwäche des Euro-Bündnisses nur noch 
augenfälliger. Alternativen dazu gibt es freilich nicht. Die 
griechische Regierung allein ist zu schwach, um ihr 
"Blut-und-Tränen"-Sparprogramm politisch durchzusetzen. Dazu hat die 
EU mit ihrer Zusage beigetragen, den Hellenen unter allen Umständen 
zu helfen. Vom Bestand der Währungsunion hängt in Europa vieles ab, 
etwa die vollständige Integration wichtiger Staaten wie Polen. Daher 
schlägt nun die Stunde der Wahrheit. Gerade deutsche Politiker müssen
erklären, dass ein stabiler Euro den Bürgern noch einiges abverlangt.
Etwa Steuergelder für tricksende Griechen.

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Telefon: 0541/310 207

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