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Neue OZ: Kommentar zu Missbrauch
Kirche

Osnabrück (ots)

Ohne Aktionismus
Die täglich neuen Enthüllungen über sexuellem Missbrauch in 
Schulen, Heimen und Organisationen reißen nicht ab. Die Nachrichten 
stammen vorwiegend aus Einrichtungen der katholischen Kirche und 
können so den falschen Eindruck erwecken, als ob die Vergehen von 
Priestern und kirchlichen Mitarbeitern flächendeckend und 
systembedingt seien. Doch dafür fehlt bisher ein wissenschaftlich und
statistisch eindeutiger Beweis.
Die jüngst bekannt gewordenen Vorwürfe auch an nichtkirchlichen 
Schulen belegen, was Staatsanwälte und andere Fachleute längst 
festgestellt haben: Missbrauch findet an allen pädagogischen 
Einrichtungen statt, auch in Sportvereinen und am häufigsten in den 
Familien. Wenn jetzt CSU-Landespolitiker Kritik an der Kirche üben, 
hat dies vor allem mit der Situation im katholisch geprägten Bayern 
zu tun. Längst nicht jeder Bischof ist dort in der Vergangenheit so 
vorgegangen, wie es wünschenswert gewesen wäre.
Gefragt ist nun zweierlei, ohne in bloßen Aktionismus zu 
verfallen: Zum einen die juristische Aufarbeitung der Vorkommnisse - 
und zum anderen die Vorbeugung, damit es keine neuen jungen Opfer 
gibt. Es kann hilfreich sein, wenn sich Politiker mit den in der 
Erziehung beteiligten Institutionen zusammensetzen. Dazu gehört 
zweifellos, aber nicht allein die katholische Kirche.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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