Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Steuern
Steuersenkungen

Osnabrück (ots)

Schade drum

Lange her, dass die Steuern in Deutschland derart sanken, dass der Normalbürger davon etwas bemerkt hätte. Einer Krise bedurfte es gar nicht, um das zu verhindern. Politischer Unwille reichte. Wenn überhaupt, verringerte sich zwar die Steuerlast, aber andere Abgaben stiegen. Der finanzielle Effekt war gleich null, der psychologische sogar negativ. Wer Steuern senken wollte, so lernte der Bürger, war nicht seriös. Entweder wurde überhaupt nichts draus, oder aber sie wurden wie von Schwarz-Rot erhöht statt gesenkt, oder der Staat hielt an anderer Stelle die Hand sogar auf höhere Beträge. Schon gar nicht ist das Steuersystem einfacher und gerechter geworden.

Über das liberale Beharrungsvermögen zu spotten ist also leicht, aber deshalb nicht zwangsläufig richtig. Das zeigt schon die Serie höchstrichterlicher Urteile etwa zu Pendlerpauschale und Krankenkassenbeiträgen, die der Besteuerungswut Grenzen zogen. Der Solidaritätszuschlag, angeblich ja vorübergehend, könnte das nächste Opfer des Verfassungsgerichts sein. Da wäre es doch schlauer, das Ganze politisch gestaltend anzugehen, statt juristisch gezwungen zu werden, zumal gewisse Effekte etwa der Progression einwandfrei unsinnig sind.

Kann sich keiner leisten? Das stimmt so nicht. Erstens sorgen Steuersenkungen, wenn sie richtig gemacht sind, immer für wirtschaftliche Dynamik. Zweitens hängt es davon ab, was wo ausgegeben wird. Anders gesagt: ob der Staat das Geld für ihm genehme Zwecke verwendet oder der Bürger selbst. Manch politisches Lieblingsziel dürfte dann sterben, in der Tat. Aber wer sagt, dass das schlecht ist? FDP und Union tun sich keinen Gefallen damit, das Thema fallen zu lassen. Sie könnte sich so klar von der SPD abgrenzen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 09.05.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Landtag / Nordrhein-Westfalen / die Linke

    Osnabrück (ots) - Nicht kurzzuhalten Über den Erfolg der Linken ist frei nach dem Kölschen Liedgut der Gruppe BAP zu sagen: Da wurde mancher Neger blass. Jetzt zieht sie auch noch in den nordrhein-westfälischen Landtag ein. Ausgerechnet in den. Im Stammland der Sozialdemokraten nach einem Wahlkampf, in dem sich die SPD geschickt als Partei in Szene gesetzt hat, die ...

  • 09.05.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Fußball / Bundesligasaison

    Osnabrück (ots) - Extreme Saison Die 47. Bundesligasaison war eine der extremsten. Nicht wegen des Titelduells zwischen dem FC Bayern und Schalke und auch nicht wegen des spannenden Abstiegskampfes. In der abgelaufenen Serie ist die deutsche Eliteliga in ihrer Gesamtheit geprüft worden auf Ehrlichkeit, Anstand und Charakterstärke. Sie hat bei dieser Bestandsaufnahme versagt. Nach dem unfassbaren Freitod von Robert Enke ...

  • 09.05.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Landtag / Nordrhein-Westfalen

    Osnabrück (ots) - Schwarzer Peter Nach fünf Jahren ist die schwarz-gelbe Koalition in Nordrhein-Westfalen schon wieder am Ende. Der Verlierer heißt Jürgen Rüttgers. Der CDU-Ministerpräsident hat von den sensationell guten 44,8 Prozent aus 2005 jetzt über zehn Punkte eingebüßt. Das schlechteste NRW-Ergebnis seit Bestehen des Bundeslandes, ein Fiasko für die Partei. Die FDP bestätigte ihr letztes ...