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Neue OZ: Kommentar zu Hessen
Ministerpräsident
Bouffier

Osnabrück (ots)

Merkel wird es merken

Wie schnell der CDU ihre Ministerpräsidenten abhandenkommen, ist geradezu schwindelerregend: Dieter Althaus, Günther Oettinger, Jürgen Rüttgers, Christian Wulff, Ole von Beust, seit gestern Roland Koch und demnächst in Schleswig-Holstein wohl Peter Harry Carstensen.

Was nach herbem Verlust klingt, kann aber auch Gewinn sein. So sind viele der früheren Regierungschefs zwar prominent. Aber nicht jeder war ein echter Star oder wäre es noch lange geblieben. Beispiel Koch: Wie Blei zogen ihn Spendenskandal und seine latent fremdenfeindliche Staatsbürgerkampagne nach unten, machten ihn zur Reizfigur auch in moderaten Kreisen der Union. Beispiel Carstensen: 2009 hatte er die CDU zum schlechtesten Ergebnis seit Langem in Kiel geführt, lag rund neun Prozentpunkte unter dem vorherigen Resultat. Die Pleiten und Pannen seither lassen kaum vermuten, dass der 63-Jährige selbst ohne das vernichtende Verfassungsurteil noch zu Höhenflügen angesetzt hätte.

Stattdessen stellen sich dort wie andernorts neue Kräfte ans Ruder. In einigen Jahren dürfte sich das auszahlen. Auch die Kanzlerin wird es noch spüren. Zwar gingen mit den alten Recken auch selbstbewusste Rivalen, und das nicht immer ohne Merkels Mitwirken. Sobald der Nachwuchs, zu dem auch ambitionierte Landesminister zählen, seine Netzwerke aber gesponnen hat, dürfte sich zeigen, dass Merkel außen vor ist. Eine Weile noch wird sie sich sicherlich halten an der Spitze - das aber zunehmend alleine und einsam.

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