Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Deutschland
Polen
Bundespräsident

Osnabrück (ots)

Ein weiter Kreis hat sich geschlossen

Hier schließt sich ein Kreis. Mit Christian Wulff würdigt ein Bundespräsident aus der CDU die symbolträchtigste Geste sozialliberaler Ostpolitik: den Kniefall des SPD-Kanzlers Willy Brandt am Denkmal für den Aufstand im Warschauer Getto gegen die Nazi-Terrorherrschaft. Es ist ein weiter Kreis, der sich da schließt. Schließlich polarisierte dieser Kniefall, von CDU und CSU als Unterwerfungsakt gedeutet, enorm. Zu Recht verwiesen die Brandt-Kritiker damals darauf, wofür das polnische Regime stand: Vertreibung, kommunistische Willkür, den zweitgrößten Beitrag zum Warschauer Pakt.

Recht behalten hat aber Brandt. Historisch, weil er ohne Rücksicht auf mögliche Missdeutung die unumstößliche Wahrheit beherzigt hat: Es gibt keine Aussöhnung, wo Schuld nicht bekannt, um Vergebung nie gebeten wird. Politisch ging Brandts Politik absolut auf, weil sie der Abschottung Osteuropas vom Westen zuwiderlief. Und so zu einem Sargnagel der kommunistischen Diktaturen wurde.

Dass nun der Kreis bei Wulff sich schließt, liegt allerdings auch an Politikern der Union. Unter anderen stehen Helmut Kohl, Werner Remmers, Hans-Gert Pöttering für die auf Versöhnung, Ausgleich und Europas Einigung gerichtete Fortsetzung Brandts - jeweils unter den Bedingungen und mit den Möglichkeiten ihrer Zeit. So ist diese Politik zu einer deutschen Staatsräson geworden. Genau das war Wulffs Botschaft in Polen. Gerade dort kann sie nicht oft genug verbreitet werden.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 07.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Frankreich / Kunst / Nussbaum

    Osnabrück (ots) - Tapetenwechsel für Felix Der Tapetenwechsel macht's: In Paris werden nun Bilder neu entdeckt, die in Osnabrück zu Belegstücken einer Gedenkroutine geworden sind. An der Seine darf die Kunst Felix Nussbaums unerwartet frisch aufblühen - sicher auch, weil die pathetisch aufgeladene Architektur des Nussbaum-Hauses jetzt einmal nicht die Wahrnehmung in bestimmte Richtungen lenkt. In Paris hängen die ...

  • 07.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Europa / Lebensmittel / Kennzeichnung

    Osnabrück (ots) - Mageres Ergebnis Der Beschluss, den uns die EU-Kommission zur besseren Auszeichnung von Lebensmitteln serviert, ist mehr als mager. Daran, dass es immer mehr krankhaft Dicke gibt, wird die neue Richtlinie sicher nichts ändern. Allein schon die Tatsache, dass die Nährwert-Angaben auf die Rückseite der Packungen verbannt werden, lässt vermuten, dass es den Verantwortlichen am ernsthaften Willen ...

  • 07.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Tarife / Chemie

    Osnabrück (ots) - Das Problem der anderen Der Startschuss für die Tarifrunde 2011 ist gefallen. Die Forderungen von IG BCE und IG Metall scheinen so kurz nach überstandener Wirtschaftskrise maßlos. Allerdings wissen die Akteure der Tarifpoker-Runden: Wer sechs Prozent fordert, kann sich unter dem Strich auf drei Prozent einstellen. Dieses Ergebnis wäre keinesfalls überzogen. Die Großen der Chemiebranche verdienen ...