Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Axel Springer
Medien
Osnabrück (ots)
Trotz Millionen keine Entwarnung
Es scheint ein Signal der Hoffnung für eine ganze Branche. Seit Jahren wird Zeitungen und Zeitschriften im Internetzeitalter der sichere Untergang vorausgesagt. Die Zahlen aus dem Haus des Branchenführers Axel Springer scheinen allerdings das Gegenteil zu versprechen: Der Medienkonzern macht den größten Gewinn seiner Unternehmensgeschichte. Springer schüttet dieses Plus sogar an seine Aktionäre aus. Vom Sparen für schlechtere Zeiten keine Spur. So handeln nur Geschäftsleute, die keine Angst vor einer wirtschaftlich düsteren Zukunft haben.
Kein Zweifel, Springer scheint fest überzeugt, dass die halbe Milliarde Gewinn kein Strohfeuer ist und die Medienbranche auch weiterhin satte Gewinne abwerfen wird. Mehr noch: Der Berliner Konzern ist offensichtlich sicher, künftig auch mit dem Internet Geld verdienen zu können. Ein Versuch, an dem bisher fast alle deutschen Zeitungshäuser gescheitert sind, weil sich Bezahlinhalte in der virtuellen Welt kaum durchsetzen konnten.
Bei der Krise im deutschen Journalismus wegen der seit Jahren sinkenden Auflagenzahlen ist dennoch kein Ende in Sicht. Schließlich hat Springer seinen Gewinn in der Sparte Zeitungen und Zeitschriften nicht erhöht, weil die Einzelverkäufe stiegen, sondern weil der Konzern schlichtweg die Ausgaben kürzte. Das Millionen-Ergebnis beweist derzeit nur eines: Die Medienbranche steckt in einem gewaltigen Umbruch.
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