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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
FDP

Osnabrück (ots)

Kopf- und ratlos

Was gilt noch in der FDP? Sie ist kopf- und ratlos. Im selben atemberaubenden Tempo, wie die Bastionen in der Atompolitik fallen, werden auch andere Wälle eingerissen. Guido Westerwelle riskierte den Aufstand des Fußvolks, würde er Mitte Mai erneut für das Führungsamt kandidieren. Er hat seine Schuldigkeit getan.

Wenn es stimmt, dass die FDP sich unter dem alten Vorsitzenden nicht neu erfinden kann, müssen die jungen Hoffnungsträger jetzt springen. Schauen Christian Lindner und Philipp Rösler der Atomisierung ihrer Partei tatenlos zu, ist es um ihre Glaubwürdigkeit geschehen. Und der von ihnen so nachhaltig propagierte Leistungsgedanke wäre verraten.

Einer der beiden, vermutlich Lindner, muss das Himmelfahrtskommando übernehmen. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger als Interims-Chefin können die zaudernden FDP-Jungtalente nicht zu Hilfe rufen. Es wäre ein Akt der Hilflosigkeit und riskant dazu. Die Linksliberale hat beim Wirtschaftsflügel null Akzeptanz.

Die Kubickis, Hahns und übrigen schwarz-gelben Heckenschützen, die aus Häme oder enttäuschter Karrieresucht die Partei an den Abgrund trieben, hätten ihre Energie besser in inhaltliche Debatten investiert. So wird die FDP endgültig zum Anachronismus. Ihre Ursprungsziele wie Trennung von Staat und Kirche oder Subventionsabbau verfolgen mittlerweile auch andere. Und die Königsmacher sind jetzt die Grünen.

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