Neue OZ: Kommentar zu Fußball-Saison 2010/11
Osnabrück (ots)
Saison für Romantiker
Am Dortmunder Jubel konnte sich fast jeder Fußballfan mit freuen - sieht man mal von Schalke und Bayern ab. Das Meisterstück dieser in jeder Hinsicht mitreißenden Mannschaft krönt eine Saison, die ein Genuss für alle war, die die Ursprünglichkeit des Fußballs lieben.
Schwarz-Gelb ist der Beweis, dass man sich Erfolg erarbeiten, erspielen, erlaufen kann. Mit Begeisterung und Leidenschaft auf dem Rasen und auf der Trainerbank. Natürlich steht auch hinter dem Dortmunder Triumph systematische, detailgenaue Arbeit, doch die Borussia und Jürgen Klopp beweisen den alten Grundsatz, der nicht nur im Fußball gilt: Ohne Herz ist alles nichts.
Geld ist nicht alles, und Erfolg ist nicht käuflich, jedenfalls nicht immer. Und es gibt andere, die ähnlich wie die Dortmunder ticken, die sich ihre Marktlücke gesucht, ihr Konzept gestaltet haben. Hannover 96, Mainz 05 und der SC Freiburg haben ebenfalls gezeigt, dass nicht der Personalkosten-Etat die Tabelle bestimmt.
Das macht Hoffnung. Hoffnung darauf, dass der belohnt wird, der auf junge Spieler setzt, Mut zu einer unkonventionellen Trainerwahl hat. Und nicht der, der den größten Investor im Rücken hat. Nach zwei Jahren systematischer Geldvernichtung feiert man nun in Wolfsburg den Klassenerhalt. Glückwunsch, VW.
Wer weiter solche Saisons erleben möchte, muss der Deutschen Fußball-Liga (DFL) Beharrlichkeit wünschen bei der Abwehr von Groß-Investoren, bei der Durchsetzung des Financial Fairplay und bei der Verpflichtung zur Nachwuchsarbeit.
Nur dann wird die die wunderbare, verrückte Saison 2010/11 sich wiederholen. Und vielleicht wird irgendwann mal Mainz 05 Deutscher Meister.
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