Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Brandanschlag
Deutsche Bahn

Osnabrück (ots)

Bloße Lust an sinnloser Zerstörung

Minimaler Aufwand, maximaler Schaden. Hinsichtlich dieser makabren Kosten-Nutzen-Rechnung dürfte der Plan der Brandleger aufgegangen sein: Hunderttausende kommen zu spät zur Arbeit oder gar nicht zu Terminen, nebenbei wurden die Internetseite der Bahn und ein Telefonnetz lahmgelegt. Dass die Attentäter mit einem kleinen Feuer auf einer Baustelle einen derart großen Schaden verursachen können, zeigt, wie anfällig unsere moderne Gesellschaft ist.

Deshalb muss den kriminellen Tätern, mutmaßlich aus der linksradikalen autonomen Ecke, der Kampf angesagt werden. Die bloße Lust an der sinnlosen Zerstörung, die sie leitet, verdient null Toleranz. Ihre Ziele sind keine, weil sie sich nur durch Destruktivität auszeichnen: Sie sind gegen etablierte Strukturen, gegen Atomkraft, gegen den Staat, im Zweifel wohl auch gegen Zugausfälle bei der S-Bahn, die sie wie jeder andere Bürger als Treffpunkt und Fortbewegungsmittel nutzen.

Der Anschlag ist zu verurteilen, doch am gravierenden Ausmaß der Folgen tragen auch Baustellenplaner, Sicherheitskräfte und die Bahn Mitschuld. Die Idee, alle infrastrukturell relevanten Kabel rund um einen zentralen Verkehrsknotenpunkt einer Metropole quasi auf dem Präsentierteller zusammenzuschnüren und diesen nachts unbewacht zu lassen, war nicht besonders klug. Und das schwache Kommunikations-Krisenmanagement zum Notfahrplan machte vieles noch schlimmer: Die Berliner S-Bahn bleibt ein Problemfall.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 24.05.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Missbrauchsopfer/ Entschädigungszahlungen

    Osnabrück (ots) - Pflock eingeschlagen Es darf keine Opfer zweiter Klasse geben, lautete die Ansage. Dieses Ziel hat Christine Bergmann, die unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, konsequent verfolgt. Sie drängt auf umfassende therapeutische Hilfen auch für diejenigen, die in Familien missbraucht worden sind. Das ist höchst ...

  • 24.05.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Tepco / Japan

    Osnabrück (ots) - Unsägliche Salamitaktik Das späte Eingeständnis des Fukushima-Betreibers Tepco ist keine Überraschung. Den meisten Experten war nach Erdbeben und Tsunami schnell klar, dass der marode Meiler nicht ungeschoren davongekommen sein konnte. Der Hinweis auf Kernschmelzen in drei Reaktorblöcken statt in einem ändert auch nichts an der derzeitigen Lage. Sie bleibt zehn Wochen nach der Katastrophe höchst ...

  • 24.05.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu EHEC

    Osnabrück (ots) - Hände waschen! Ein Jahr ist es her, dass die Weltgesundheitsorganisation Pandemiealarm auslöste. Um gut gegen die Schweinegrippe gerüstet zu sein, bestellten die Bundesländer Impfstoff für Milliarden. Als sie am Ende auf einem Großteil des Stoffes sitzen blieben, ernteten sie wegen ihres Übereifers auch Spott. Vielleicht ist es dieser bitteren Erfahrung geschuldet, dass die Verantwortlichen im Fall der aktuellen EHEC-Erkrankungen zunächst äußerst ...