Neue OZ: Kommentar zu Europa
Finanzkrise
Griechenland
Osnabrück (ots)
Griechisches Trauerspiel
Alles Jammern hilft nicht. Das griechische Staatsschiff ist krachend und knirschend auf Grund gesetzt worden. Nur mit vereinten Kräften kann es wieder flottgemacht werden. Auch die Griechen selbst müssen das endlich verstehen. Dass es ungeachtet der katastrophalen Lage immer noch massiven Widerstand gegen die unabdingbaren Sparpläne gibt, dass die Regierung deshalb weiter um Hilfe aus dem Ausland bangen muss, all das ist ein Trauerspiel.
Das Vertrauen, das die Griechen so leichtfertig verspielt haben und das sie nun zurückgewinnen müssen, wird sich vor diesem Hintergrund nicht so bald wieder einstellen. Auch der knappe Abstimmungssieg von Regierungschef Giorgos Papandreou im Parlament macht nur wenig Hoffnung auf eine nachhaltige Wende zum Besseren.
Dabei ist es höchste Zeit, das Ruder herumzureißen. Denn so groß Griechenlands Vergangenheit war, so klein und traurig steht es heute da. Die Liste der Probleme ist lang. Eine sehr kostspielige soziale Sicherung gehört ebenso dazu wie Schattenwirtschaft, Korruption, eine nur schwache Industrie und zu geringe Steuereinnahmen. Traurig, aber wahr: In einzelnen Punkten ist Griechenland nicht weiter als viele Schwellenländer. Das muss sich endlich ändern.
Was jetzt folgt, wird in jedem Fall hart: für die Gläubiger Griechenlands, die sehr viel Geld verlieren werden; und für die Griechen selbst, die noch über viele Jahre hinweg hart werden kämpfen müssen, bis ihr Schiff wieder flott ist.
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