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Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan
Anschlag

Osnabrück (ots)

Fahne eingeholt

Es war kein Zufall, sondern Kalkül: Im Umfeld einer Sicherheitskonferenz hat ein Selbstmordkommando das Kabuler Luxushotel gestürmt. Eigentlich wollten dort afghanische und westliche Vertreter die Übergabe der Verantwortung von der NATO an heimische Sicherheitskräfte vorantreiben. Das Blutbad der Taliban scheint die Versuche der USA und europäischer Regierungen ad absurdum zu führen, die Lage schönzufärben.

Der eingeleitete Truppenabzug der ISAF beruht nicht auf einer stabilen Sicherheitslage, wie von US-Präsident Obama behauptet. Der Westen ist schlicht kriegsmüde. Die Taliban sitzen weiter fest in ihren Hochburgen im Süden. Sie sind auch stark genug, spektakuläre Terroroperationen in Kabul durchzuführen. Kurz: Es ist reine Propaganda, wenn deutsche und andere westliche Diplomaten streuen, die USA würden aus einer Position der Stärke die Taliban am Verhandlungstisch zu einem Friedensschluss bringen.

Selbst der kleinste Sandalen-Kalaschnikow-Träger der Taliban wird begriffen haben, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis ihre Gegner zermürbt abziehen. Schließlich war der Westen so unklug, den Fanatikern die genauen Abzugspläne vorzulegen. Der größte Trugschluss ist aber der Glaube, die Taliban wollten überhaupt Frieden. Wozu? Ihre verhassten Feinde holen doch schon die ersten Fahnen ein.

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