Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Steuern

Osnabrück (ots)

Etwas großzügiger

Ein Handwerker, der eine Rechnung schreibt, muss hoffen, dass sein Kunde pünktlich zahlt. Sicher sein kann er sich nicht, anders als der Staat, der die fällige Umsatzsteuer in der Regel sofort einfordert und unabhängig davon, ob und wann tatsächlich Geld fließt. In Zeiten schlechter Zahlungsmoral kann das auch solide Betriebe in Gefahr bringen.

Die Wirtschaftskrise ist vorüber, was pünktliches Zahlen erleichtert. Daher kann sich der Staat etwas mehr Großzügigkeit gegenüber Unternehmen leisten und den kleineren von ihnen ihr Zinsgeschenk lassen, das sie auch in der nächsten Konjunkturflaute gut gebrauchen können. Daher macht der Wegfall der bisherigen Befristung dieses Geschenks Sinn.

So dürfte auch Wolfgang Schäuble gedacht haben, als er sich für die dauerhafte Beibehaltung der "Ist-Besteuerung" kleiner Unternehmen entschied. Zumal sich damit belegen ließe, dass die Bekenntnisse zum Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft mehr als hohle Politikerphrasen sind.

Eine Kurskorrektur in der Steuerpolitik markiert dieser Vorstoß des Bundesfinanzministers aber nicht. Trotz aller Kritik des Partners FDP, der auf zügige Entlastung unterer und mittlerer Einkommen drängt, bleibt Schäuble mit Blick auf die prekären Staatsfinanzen standhaft. Das lässt ihn glaubhaft erscheinen und als Vorbild für manchen Kollegen im Kabinett. Hoffentlich kann er sich durchsetzen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 30.06.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Agrar / Bauerntag

    Osnabrück (ots) - Zeit für Zäsur Das Treffen ist Tradition, der Zeitpunkt indes eine Zäsur für die Landwirte. Wenn heute auf dem Bauerntag in Koblenz ein neues Leitbild für die Landwirtschaft verabschiedet wird, ist das zumindest ein richtiger Schritt, um für die Zukunft besser gerüstet zu sein. Ob allerdings der Bauernverband mit leeren bürokratischen Floskeln wie Kompetenz, Mut und Nachhaltigkeit verlorenes ...

  • 30.06.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Arbeitsmarkt

    Osnabrück (ots) - Vorsorge tut not Wie schön: Die Arbeitslosigkeit kennt angesichts des Wirtschaftsaufschwungs zurzeit nur eine Richtung, sie sinkt. Es gibt Regionen, in denen wird schon von Vollbeschäftigung gesprochen. Das alles ist hoch erfreulich, hat aber auch einen Haken: Je kleiner die Zahl der Erwerbslosen, desto größer die Sorge, Deutschland werde es bald an Arbeitskräften mangeln. Die Befürchtung ...

  • 30.06.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Bundestag

    Osnabrück (ots) - Ein historisches Datum Historisch einmalig. Es ist angebracht, den Begriff sparsam zu verwenden, sonst nutzt er sich ab. Für den 30. Juni aber trifft das Wort historisch zu. Einmal, weil der Bundestag mit 85-Prozent-Mehrheit dem Atomausstieg bis 2022 zugestimmt hat. Damit verabschiedet sich Deutschland als eines der führenden Industrieländer wohl unumkehrbar von der Kernenergie. Gleichzeitig enden Wehrpflicht und Zivildienst, auch das geht als ...