Neue OZ: Kommentar zu UN
Deutschland
Sozialpolitik
Osnabrück (ots)
Lächerliches Urteil
Die UN treffen scheinbar den Nagel auf den Kopf. Viele soziale Zustände in Deutschland schreien nach Verbesserung. Ja, es gibt arme Kinder, benachteiligte Migranten und eine viel zu hohe Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland. Und ja, die Bundesregierung muss alles dafür tun, diese und weitere Missstände zu beseitigen.
Aber die Kritik des Berichts ist in Teilen derart überzogen, dass die Qualität des gesamten Urteils infrage steht. Wenn die Vereinten Nationen beispielsweise bei deutschen Kindern die Gefahr von Unterernährung sehen, weil sie kein Pausenbrot mit in die Schule bekommen, wird es lächerlich.
Die Vereinten Nationen kritisieren zudem, dass Millionen Deutsche unterhalb der Armutsgrenze leben. Dafür nutzen die Weltwächter allerdings die deutsche Definition von Armut. Während nämlich für die UN ein Mensch nach absoluten Maßstäben als arm gilt, wenn er täglich weniger als einen Dollar zum Leben besitzt, gilt in Deutschland ein relativer Maßstab für Armut. Davon ist ein Deutscher betroffen, wenn er über weniger als rund die Hälfte des Durchschnittseinkommens verfügt.
Diese Definition sagt aber nichts über Armut aus, sondern beschreibt lediglich das Verhältnis zum Einkommen der anderen. Die UN beschädigt ernsthaft ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie das System eines weitgehend funktionierenden Sozialstaates mit einem Entwicklungsland gleichsetzt.
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