Neue OZ: Kommentar zu Literatur
Menschenrechte
China
Osnabrück (ots)
Rückkehr ungewiss
Rückkehr ungewiss: Nun gehört Liao Yiwu auch zu den vielen verfolgten Schriftstellern weltweit, die ein One-Way-Ticket lösen mussten, um ihr Leben, ihre Würde zu retten. Er ist einer von den Intellektuellen, die unter schwersten Bedingungen ausharrten, vom Regime ausgestoßen, verfolgt, verhaftet, schikaniert und gefesselt als Heimatloser im eigenen Land. Wer meinte, die Freilassung von Künstler Ai Weiwei und Bürgerrechtler Hu Jia, kurz vor dem Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten in Berlin, sei ein ernsthaftes Signal eines Wandels in der chinesischen KP gewesen, der freute sich entschieden zu früh. Nobelpreisträger Liu Xiaobo sowie 5500 andere Regierungskritiker sind immer noch in Haft, Liao Yiwus Ausreise war an ein "Schweigeversprechen" gekoppelt. Auf diese Weise wird das offizielle China sein Armutszeugnis in Sachen Meinungsfreiheit nicht los. Solange sich Regimekritiker gezwungen sehen, sich abzusetzen, statt dass Verantwortliche abgesetzt würden, die Andersdenkende verfolgen, ist wohl keine Entspannung in Sicht.
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