Neue OZ: Kommentar zu Luftverkehr
Umwelt
Biosprit
Osnabrück (ots)
Zweifel an der Nachhaltigkeit
Die internationale Luftfahrt belastet mit dem Ausstoß von Millionen Tonnen Kohlendioxid die Atmosphäre massiv. So gesehen, ist der jetzt gestartete Langzeittest der Lufthansa zwischen Hamburg und Frankfurt ökologisch wertvoll: In den sechs Monaten der Erprobung des Biokerosins sollen die Emissionen von C02 um 1500 Tonnen zurückgehen. Hinzu kommt, dass die Fluggesellschaft den alternativen Treibstoff zu Recht behutsam auf der Linienverbindung einsetzt, um die Sicherheit der Passagiere nicht im Ansatz zu gefährden: Nur ein Triebwerk des Airbus läuft zur Hälfte mit biosynthetischem Sprit. Es gilt, die Folgen für die Technik genau zu untersuchen.
Nach dieser Pionierphase darf die Lufthansa jedoch nicht stehen bleiben. Solange Umweltverbände kritisieren, dass der Biokraftstoff durch den Anbau von Energiepflanzen in Konkurrenz zu Flächen für Nahrungsmittel tritt, bestehen Zweifel an der Qualität der Nachhaltigkeit. Das deutsche Vorzeigeunternehmen der Lüfte sollte offenlegen, woher sein Biokerosin stammt. Daneben stehen die Motoren-Hersteller in der Pflicht, sparsamere Aggregate zu entwickeln. Der Treibstoff-Test weist auch ein Problem der Finanzierung auf. Das Projekt wird mit 2,5 Millionen Euro von der Bundesregierung gefördert, das sollte nicht nötig sein, die Industrie muss ohne Anreize aktiv werden. Grün zu handeln gehört nicht nur zum guten Ton, sondern bereitet auch ein gesundes Geschäft.
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