Neue OZ: Kommentar zu Leichtathletik-WM
Osnabrück (ots)
Einfach nur wegwerfen
Einfach zum Wegwerfen: Kugel, Diskus, Hammer, Speer - mit diesen Arbeitsgeräten haben die deutschen Athleten fünf ihrer sieben Medaillen geholt. Das ist nicht neu. Die Werfer waren schon immer die Edelmetall-Lieferanten. In anderen Bereichen ist Ausdauer erforderlich. Dass ein Drittel der 47 WM-Disziplinen ohne DLV-Beteiligung stattfand, ist Grund genug, Talente zu finden, zu fördern und sie an die Spitze heranzuführen.
Dem DLV ist das in Daegu gut gelungen. Junge Athleten wie der erst 21-jährige Kugelstoßer David Storl oder der abgezockte Trikotzerstörer Robert Harting und die vorbildliche (Sieben-)Kämpferin Jennifer Oeser stehen für eine sympathische Mannschaft, die in Südkorea ein guter Botschafter des deutschen Sports war.
Dass Leichtathletik in den Köpfen vieler Sportfans nicht angekommen ist, zeigt die mäßige Resonanz bei ARD und ZDF. Das mag an den ungünstigen Übertragungszeiten gelegen haben und an dem unwürdigen Rechtepoker vor WM-Beginn. Ein anderer Fakt ist, die Sportart bunter und zielgerichteter zu präsentieren.
Und Typen und Themen gehören dazu. Wie eben Usain Bolt, dessen Kasper-Einlagen allerdings zu oft übertrieben sind und den Ablauf anderer Konkurrenzen stören. Oder Geschichten wie die, die sich um das Geschlecht der männlich-herben Erscheinung der 800-m-Läuferin Caster Semenya drehen. Leichtathletik hat was. Man muss sie dem Sportpublikum nur näherbringen.
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