Neue OZ: Kommentar zu Theater
Osnabrück (ots)
Vorsicht, Kaffeesatz!
Statistiken reizen zu Prognosen. Dass da oft nicht mehr als Kaffeesatzleserei betrieben wird, macht Matthias Köhn, Osnabrücks kaufmännischer Direktor am Stadttheater, indirekt deutlich. Nicht etwa eine Verschiebung der Zuschauergunst ist momentan im Gange, hin zum Konzert und zum Kinder-und Jugendtheater. Sondern wahrscheinlich ist die Vorstellungszahl im einen Bereich gleich geblieben oder gar geschrumpft, im anderen hingegen gewachsen.
Eine Statistik ist nur so viel wert, wie sie genau aufschlüsselt: Wie viele Festspiele sind denn in einem Jahr neu hinzugekommen? Oder haben die Vorhandenen stärkeren Zuspruch erfahren? Neue Festivals sprießen momentan wie die Pilze aus dem Boden und kommen einem Bedürfnis nach punktuellem oder gar saisonalem Kulturgenuss entgegen. Das sagt allerdings nicht gleich Nachteiliges über die Attraktivität von fest etablierten Einrichtungen aus, wie es öffentliche oder private Bühnen sind. Statistiken müssen auch mal gedanklich gegen den Strich gebürstet werden, um der Wahrheit näher zu kommen.
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