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Neue OZ: Kommentar zu Facebook

Osnabrück (ots)

Das Einmaleins der Hysterie

Ist Facebook wirklich bis zu 100 Milliarden Dollar wert? Daran scheiden sich angesichts des immer wahrscheinlicher werdenden Börsenganges die Geister. Schließlich wäre das so viel wie McDonald's. Deutsche Industrieschwergewichte wie Volkswagen und BASF wären im Vergleich mit dem sozialen Netzwerk von Mark Zuckerberg nur kleine Lichter.

Das will nicht jeder einsehen. Facebook produziert keine Güter, besitzt keine Werkshallen. Doch wer die Euphorie der Finanzmärkte verstehen will, muss wissen: Der Schatz, den Facebook hütet, ist gigantisch. Er besteht aus den Daten der rund 800 Millionen Nutzer. Diesen Schatz hat das Unternehmen in Form individualisierter Werbung bisher nur ansatzweise gehoben. Es geht beim Facebook-Börsengang um Potenziale, die noch ausgebeutet werden können. Warnungen vor einem Platzen der Blase sind überzogen. Die Hektik der Startup-Unternehmen um die Jahrtausendwende ist verflogen. Google ist Beleg einer neuen Beständigkeit. Immerhin ist der Rivale seit 2004 an der Wall Street.

Naiv erscheint die Hoffnung, Facebook werde als Aktiengesellschaft sorgsamer mit Nutzerdaten umgehen, um Anteilseigner milde zu stimmen. Denn die dürfte ein Datenskandal wenig interessieren. Schließlich gehört das Herumschnüffeln in der Privatsphäre zum Geschäftsmodell von Facebook. Und genau in das sind die Börsianer der Welt allem Anschein nach bereit, Milliarden zu investieren.

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