Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Sonderabgabe für Kinderlose

Osnabrück (ots)

Polemik ist verfehlt

Angela Merkel hat ein Machtwort gesprochen und die Sonderabgabe für Kinderlose in der Sozialversicherung abgelehnt. Die Kanzlerin beendet damit die unionsinterne Debatte. Auch deshalb wird sich der umstrittene Vorstoß nicht durchsetzen lassen. Ob die Zusatzzahlung richtig ist, mag dahingestellt sein. Gegen den Vorschlag spricht vor allem eine Benachteiligung der ungewollt Kinderlosen. Außerdem sind Belohnung und Förderung politisch geschickter als Strafe und Zwang.

Aber die schrille Empörung und Polemik, die den jungen Unionspolitikern wegen ihres Vorschlags entgegenschlagen, sind unangebracht. Ihr Vorschlag einer Sonderabgabe war keineswegs eine Schnapsidee, denn das Grundanliegen ist angesichts des Generationenvertrags und der gewaltigen Sprengkraft des demografischen Wandels goldrichtig. Schon jetzt zahlen übrigens Kinderlose einen leicht höheren Zuschlag in der Pflegeversicherung. Der Staat hat ihn eingeführt, nachdem das Bundesverfassungsgericht in einem Urteil vom April 2001 eine Benachteiligung von Eltern festgestellt hatte.

Tatsächlich gibt es noch immer eine Gerechtigkeitslücke zulasten kinderreicher Familien. Frauen, die zugunsten der Erziehungsarbeit ganz oder teilweise auf ihren Beruf verzichten, sind finanziell schlechtergestellt. Daran sollten auch jene denken, die sonst so gerne das Wort Solidarität in den Mund nehmen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 14.02.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Professoren-Besoldung

    Osnabrück (ots) - Wie gerufen Dienstrang, Verantwortung und Qualifikation: Das sind die wichtigsten gesetzlichen Kriterien für Alimentation und Besoldung von Beamten. Dass Hochschullehrer vor diesem Hintergrund nicht weniger verdienen sollten als zum Beispiel ein Studiendirektor, versteht sich eigentlich von selbst. Und doch musste erst das Bundesverfassungsgericht eingreifen, damit wieder Ordnung ins System kommt - ...

  • 13.02.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kulturerbe / DDR

    Osnabrück (ots) - Welle der Rückgaben? Sie hat das deutsche Kulturerbe für sich reklamiert, die Freiheit der Kunst aber kein bisschen geachtet: Die DDR unterhielt ein widersprüchliches Verhältnis zu Kunst und Kultur. Die Enteignungen privater Kunstsammler werfen ein grelles Schlaglicht auf diese Konstellation. Die bislang viel zu wenig beachteten Fakten sprechen eine deprimierend eindeutige Sprache. Die Vorgänge ...

  • 13.02.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Fleischkonsum

    Osnabrück (ots) - Verlorenes Lebensgefühl Die alten fleischarmen Zeiten waren zwar nicht immer gut. Das bedeutet jedoch nicht, Bewährtes wie den Sonntagsbraten über Bord zu werfen. Etwas anderes bleibt nicht übrig, wenn die Rate der Fleischerzeugung weiter so anzieht wie in den vorigen Jahren. Was für Mast- und Schlachtbetriebe naturgemäß Anlass zum Jubel ist, kann auch Grund zum Grübeln sein. Denn hinter der ...