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Neue OZ: Kommentar zu China
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Osnabrück (ots)

Versöhnliches China

China denkt um. Bisher wehrte sich Peking standhaft gegen allzu umfassende Hilfsmaßnahmen für den Euro. Jetzt signalisiert Regierungschef Wen Jiabao ein Einlenken. Es ist höchste Zeit.

Schon viel zu lange weigert sich China, die Realitäten der Weltwirtschaft anzuerkennen. Das Land ist längst zu einem wichtigen Teil des globalen ökonomischen Systems geworden. Bekommt China einen Schnupfen, husten die USA oder Europa. Umgekehrt ist die Ansteckungsgefahr aber mindestens genauso hoch.

Diese Einsicht setzt sich in Peking erfreulicherweise immer mehr durch. Eine Folge ist die jetzt zugesicherte größere Beteiligung am Euro-Rettungsschirm. Sie liegt nicht zuletzt in Chinas eigenem Interesse. Ein Viertel der gigantischen Devisenreserven des Landes hält die Regierung in Euro. Außerdem ist die Europäische Union ein überragend wichtiger Handelspartner für das Land. Zugleich ermöglicht die Finanzhilfe den Europäern, in der Krise klar zu sehen: Peking würde sicher keine Milliardenbeträge bereitstellen, wenn es vom Ende des Euro überzeugt wäre. Das europäische Krisenmanagement scheint in China zu überzeugen.

Peking will sich daher konstruktiv bei der Entstehung einer stabileren Währungsunion einbringen. Das ist der richtige Weg, um die globalisierte Weltwirtschaft mitzugestalten. Diese versöhnliche Grundhaltung zielt nicht allein auf Wettbewerb.

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