Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
General Motors
Opel
Osnabrück (ots)
Eine Wende sieht anders aus
Es gab Zeiten, da war Opel obenauf. Die Rüsselsheimer verkauften deutlich mehr Autos in Deutschland als ihre Erzrivalen in Wolfsburg. Aber das ist 40 Jahre her, eine Ewigkeit im harten und schnelllebigen Autogeschäft. Seit Jahren kommen Hiobsbotschaften vom Autobauer mit dem Blitz im Firmenemblem, die General-Motors-Tochter macht ihrer Mutter in Detroit Sorgen. Zwar war das Minus in der Kasse Ende 2011 längst nicht mehr so groß wie ein Jahr zuvor, aber eine Wende sieht anders aus.
Man hat den Eindruck, die US-Zentrale lässt Opel am ausgestreckten Arm verhungern. Seit Jahren vergehen kaum zwei Wochen, in denen es keine schlimmen Nachrichten über den Traditionsautobauer zu vermelden gibt. In der Sonne des US- und Asiengeschäfts ziehen über den Märkten in Südamerika und Europa dunkle Wolken auf. Der GM-Heimatmarkt und auch der Verkauf in China bleiben Opel und der britschen Schwestermarke Vauxhall verwehrt. Eine Öffnung, wie vom Betriebsrat gefordert, wäre im Fall China wegen hoher Einfuhrzölle aber nur bei lokaler Fertigung sinnvoll. Ein Schritt, der den Werken in Europa auch nicht mehr Arbeit bringen würde.
Laute Überlegungen über weitere Werksschließungen in Europa bringen nur noch mehr Unruhe in die Belegschaft, und, was für das Überleben von Opel noch schlimmer ist, in die potenzielle Kundschaft. Das haben die Autobauer in Rüsselsheim nicht verdient.
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