Neue OZ: Kommentar zu Busunglück
Osnabrück (ots)
Warum mussten die Kinder sterben?
Eine Ski-Reise endet im Albtraum. 22 Schulkinder und sechs Erwachsene, darunter Lehrer, Betreuer und die beiden Fahrer, sind auf der Heimreise nach Belgien tödlich verunglückt. Dabei gelten Busreisen doch als äußerst sicher. Warum mussten die Kinder sterben, waren die Fahrer übermüdet oder angetrunken? Wies der Bus große Sicherheitsdefizite auf oder der Unglückstunnel schwerwiegende Baumängel? Nein, nichts dergleichen trifft offensichtlich auf die Katastrophe in der Schweiz zu. Die Kinder waren sogar angeschnallt. Kurz: Es gibt diesmal keinen echten Schuldigen oder Skandal. Es war offenkundig eine Verkettung unglücklichster Umstände. So banal und schrecklich kann Unheil sein, und jeden trotz aller noch so großen Vorsicht ereilen.
Fast jeder Autofahrer hat schon einmal eine gefährliche Situation erlebt, die auch hätte schiefgehen können. Noch mal Glück gehabt, sagen die einen. Das war mein Schutzengel, sagen die anderen. Im Schweizer Todestunnel war wohl weder das eine noch der andere zugegen. Es war das Pech, dass der Fahrer unabsichtlich in Bruchteilen von Sekunden die falsche Reaktion zeigte, wie die ersten Ermittlungen ergaben. Die Angehörigen der Opfer müssen unter unvorstellbaren Schmerzen leiden. Allein der Gedanke daran, was die betroffenen Mütter und Väter jetzt durchmachen müssen, macht fassungslos. Die Kinder waren im Schnitt etwa zwölf Jahre alt. Fair ist das Leben nicht.
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