Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu "PlVereinhG"
Ramsauer

Osnabrück (ots)

Ramsauer ohne Mut

Verkehrsminister Peter Ramsauer hat eine schöne Beschäftigungsmaßnahme für seine Mitarbeiter gefunden. "PlVereinhG" heißt die Abkürzung des neuen Gesetzes zur "Verbesserung der Öffentlichkeitsbeteiligung und Vereinheitlichung von Planfeststellungsverfahren". Hinter diesem Zeugnis bürokratischer Kreativität steht der Wunsch, den Geist des "Stuttgart-21"-Schlichters Heiner Geißler in Paragrafen zu gießen: Die Bürger sollen noch früher bei Bauvorhaben mitsprechen. Das klingt applauswürdig. Doch in Wahrheit gab es selten ein nutzloseres Gesetz. Ramsauer dürfte damit nicht kürzere, sondern längere Planungsverfahren erreichen.

Mehr Tempo wäre nötig. Ob Stromtrasse, Autobahn, Eisenbahnstrecke oder Kraftwerk: Es bedarf in der Regel Jahrzehnte, vieler Prozesse, Versammlungen und Heerscharen von Gutachtern, bevor ein Spatenstich gesetzt wird - sofern kein Juchtenkäfer auftaucht. Bürger und Umweltfunktionäre haben nicht zu wenig Einfluss, wie oft behauptet wird. Die Verfahren sind vielmehr zu lang. Hier müsste der Gesetzgeber nachbessern, ohne demokratische Rechte zu beschneiden. Da traut sich Ramsauer aber leider nicht heran. Weniger Geißler-Romantik, mehr Mut müsste der Minister zeigen. Denn die Mehrheit der Bevölkerung - auch das zeigt Stuttgart - wählt den Fortschritt: Schön, dass nun ein Grünen-Ministerpräsident den Bahnhof bauen muss, den er verhindern wollte.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 28.03.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Niederlande

    Osnabrück (ots) - Der Pakt mit dem Teufel Erschreckend wenige niederländische Stimmen haben sich bisher kritisch zum neuen Coup des Rechtspopulisten Geert Wilders gemeldet. Auf einer Website seiner Partei PVV fordert er dazu auf, sich bei Problemen mit Osteuropäern zu melden - etwa den Verlust eines Arbeitsplatzes an einen Immigranten. Ob wirklich jene verabscheuungswürdige Internetseite das Fass zum Überlaufen brachte oder persönliche Gründe den Ausschlag gaben, ist ...

  • 28.03.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Pflegereform

    Osnabrück (ots) - Im Schneckentempo Nein, diese Pflegereform ist nicht der Durchbruch, auf den Betroffene und Angehörige schon so lange warten. Statt die nötigen Veränderungen voranzutreiben, kommt Gesundheitsminister Daniel Bahr nur im Schneckentempo voran. Wieder einmal wird wertvolle Zeit vertan. Dabei hatte schon Bahrs Amtsvorgänger Philipp Rösler das Jahr 2011 zum "Jahr der Pflege" ausgerufen. Seit Langem ist auch bekannt, vor welch großen Herausforderungen das ...

  • 27.03.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu UN / Flüchtlinge / Asyl

    Osnabrück (ots) - Handlungsbedarf auf beiden Seiten Vorweg: Die Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerks sind im Verhältnis zu sehen und deshalb mit Vorsicht zu behandeln. Sie beschränken sich auf Industrienationen und umfassen nur formal gestellte Asylanträge, haben also über Flüchtlingsströme und illegale Einwanderer nur begrenzte Aussagekraft. Zudem blendet die Statistik die Vor- und Nachgeschichten der erfassten ...