Neue OZ: Kommentar zu Propagandaaktion der Salafisten
Osnabrück (ots)
Geistige Brandstifter
Deutschlands Religionsfreiheit ist ein unschätzbares Gut. Es spricht deshalb nichts dagegen, dass religiöse Gruppen für ihren Glauben werben. Das geschieht täglich. Und es stärkt die Vielfalt, Toleranz und Weltoffenheit in diesem Land, das hier lebende Christen, Juden und Muslime als Heimat ansehen.
Bei der jüngsten Propagandaaktion der Salafisten besteht das Problem auch nicht darin, dass angeblich jeder Haushalt in Deutschland einen Koran geschenkt bekommen soll. Die Absender sind nur die falschen. Schließlich handelt es sich bei den Salafisten um eine sektenähnliche Gruppierung, deren Hassprediger sich als geistige Brandstifter betätigen. Demokratie, Freiheit und die Gleichberechtigung von Frau und Mann werden als "unislamisch" abgelehnt. Viele befürworten den "Dschihad" gegen "Ungläubige". Darunter fallen in der Hassideologie der Salafisten auch Muslime, die diesen Extremismus scharf ablehnen. Und das ist die riesige Mehrheit der deutschen Moscheegemeinden. Verfassungsschützer schätzen die Zahl der Salafisten hierzulande auf etwa 5000. Im Vergleich zu den rund vier Millionen Muslimen ist das wenig.
Richtig ist, dass Hassprediger mit allen demokratischen und rechtsstaatlichen Mitteln gestoppt werden müssen. Aber man sollte auch auf die Anziehungskraft der freien Gesellschaft vertrauen: Sie ist in jeder Hinsicht dem Steinzeitweltbild der Salafisten überlegen.
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