Neue OZ: Kommentar zu USA
Wahlkampf
Osnabrück (ots)
Romney unter Zugzwang
Die Konturen im US-Wahlkampf werden schärfer. Zum einen ist Mitt Romney die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten kaum mehr zu nehmen, nachdem Rick Santorum aus den Vorwahlen der Republikaner ausgeschieden ist. Die konservativen Bewerber attackierten sich mit Negativkampagnen und in einer seltenen Verbitterung. Zum anderen wissen nun Amtsinhaber Barack Obama und Romney, dass sie sich offen duellieren werden. Bisher prägten indirekte Vorwürfe ihre Auseinandersetzung.
Ab sofort aber ist heißer Wahlkampf in den USA angesagt. Obama geht dabei sehr überzeugend und geschickt vor: Der Präsident skizziert seine Vision einer zweiten Amtszeit, erklärt die Wahl zur Richtungsentscheidung der Nation und setzt Romney somit unter Zugzwang. Mit aller Macht streitet Obama für mehr Steuergerechtigkeit und eine umfassendere Sozialpolitik. Er will der Gesellschaft Möglichkeiten des Aufstiegs bieten und alle mitnehmen.
Romney verurteilt dieses Programm als konjunkturabwürgende Schuldenpolitik, der er nur plump Wachstum und ein Jobwunder entgegensetzt. Damit lenkt der Neoliberale aus Neuengland davon ab, dass er sich nicht für einen schlüssigen Ansatz entscheiden kann. Er neigt dazu, Positionen auszutauschen. Zudem sehen viele Amerikaner Romney als elitären Multimillionär - das verringert seine Chancen erheblich.
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