Neue OZ: Kommentar zu Wissenschaft
Umwelt
Osnabrück (ots)
Mut zum Optimismus
Zur Menschheitsgeschichte gehören Szenarien zum Weltuntergang so selbstverständlich wie das Internet zum 21. Jahrhundert. Der "Club of Rome" ist seit 40 Jahren einer der Hauptkritiker des westlichen Wirtschaftssystems. Stets sagt er die Grenzen des Wachstums voraus. Dass der Kollaps ausgeblieben ist, hält die Autoren nicht davon ab, erneut der Menschheit eine düstere Zukunft zu prognostizieren. Fast will man dem "Club of Rome" danken, dass er die Katastrophe diesmal erst ab 2052 heraufbeschwört. Aber im Ernst: Teile der Studie wirken abenteuerlich, wenn etwa für die 2020er-Jahre eine Anti-Konsum-Revolution angekündigt wird.
Richtig ist, dass Ökonomie und Klimaschutz in Einklang gebracht werden müssen. Doch dafür taugt die Parole "Nullwachstum" nicht. Im Gegenteil: Antriebskraft bleiben Erfindergeist, Gewinnstreben und eine Politik, die einer sozialen Gesellschaft verpflichtet ist. Was abstrakt klingt, lässt sich heute in Europa betrachten. Hier geht es den Menschen - trotz mancher Missstände und Krisen - im Schnitt so gut wie nie zuvor. Aber auch ehemalige Entwicklungsländer haben rasante Wachstumsschübe hingelegt. Hunderte Millionen Menschen wurden so aus der Armutsfalle befreit. Vielleicht behält der "Club of Rome" in Einzelpunkten recht, doch zu einer übertriebenen Angst gibt es keinen Anlass. Gerade der Umweltschutz benötigt Mut: Mut zum Handeln, Mut zum Optimismus und Mut zu Innovationen.
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