Neue OZ: Kommentar zu Kultur
Kunst
Documenta
Osnabrück (ots)
Seltsames Ritual
Ministerin, Oberbürgermeister, Documenta-Geschäftsführer, sie alle lasen während der Pressekonferenz zur Documenta komplett erwartbare Erklärungen 13 vom Blatt. Carolyn Christov-Bakargiev las auch vom Blatt, geschlagene 45 Minuten lang. Ansonsten scheuchte sie Fotografen zur Seite und maßregelte Frager aus dem Medienpublikum. Dieser Auftritt war einer Attitüde auch erwartbar und gleichwohl eine Unverschämtheit.
Erfahrene Documenta-Berichterstatter nahmen die Sache gelassen. Und dennoch: Die Documenta-Pressekonferenz geht nur als seltsames Gruppenritual durch. Als Ort der Kommunikation ist sie überflüssig. Eine Ausgabestelle für Pressemappen würde vollkommen ausreichen. Künstlerin Ceal Floyer brachte die Sache mit ihrer Performance auf den Punkt. Sie produzierte Schnalzlaute ins Mikrofon. So hört sich wahre Mitteilsamkeit an.
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