Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Kirchen
Sakramente
Zollitsch

Osnabrück (ots)

Mehr Bewegung bitte

Zu Recht beklagen rund 200 Priester und Diakone den Umgang der katholischen Kirche mit Geschiedenen und Wiederverheirateten. Sie dürfen weder zur Kommunion noch zur Beichte gehen, und viele leiden darunter. Wenn der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch jetzt das Gespräch mit den aufmüpfigen Kirchenvertretern sucht, ist das aller Ehren wert. Sein Hinweis darauf, dass Lösungen mehr Zeit bräuchten, überzeugt hingegen nicht. Die Debatte um den Umgang mit Wiederverheirateten läuft seit Jahrzehnten innerhalb der Kirche. Genug Zeit, um Lösungen zu finden. Bisher ist alles beim Alten geblieben. Auch Benedikt XVI. unternimmt nicht die geringste Reformanstrengung.

Ewig ist das nicht durchzuhalten. Scheidungen führen längst nicht mehr zur gesellschaftlichen Stigmatisierung wie einst. Deshalb droht der Kirche ein großer Aufstand, falls sie kompromisslos bleibt. Den rund 200 Unterzeichnern der Freiburger Erklärung gebührt Respekt. Ihre Forderungen dokumentieren die wachsende Kluft zwischen Kirche und Gesellschaft in einer wichtigen sozialmoralischen Frage. Es ist problemlos beides möglich: den hohen Stellenwert der Ehe zu betonen, und zugleich barmherzig jenen gegenüber zu sein, denen das Glück einer funktionierenden Ehe leider nicht gegeben ist. Je schneller sich die Kirche in dieser Debatte bewegt, desto besser für die Menschen und sie selbst.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 21.06.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise / Fiskalpakt

    Osnabrück (ots) - Gefährliches Gezerre Welch wildes Hin und Her: Kaum hatten Koalition und Opposition sich auf ein gemeinsames Vorgehen beim Rettungsschirm ESM und dem Fiskalpakt geeinigt, da gerät die ganze Aktion schon wieder ins Stocken. Das Verfassungsgericht bittet um Aufschub, um erwartete einstweilige Anordnungen prüfen zu können. Die Folgen könnten fatal sein. Denn angesichts der Turbulenzen in der ...

  • 21.06.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu NRW / Regierung / Kabinett

    Osnabrück (ots) - Riesige Herausforderung Das hohe Maß an Sympathie, das die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft genießt, hat vor allem mit ihrer sozialen Kompetenz zu tun. Ihre stärkste politische Leistung war es, die rot-grüne Minderheitsregierung so lange über Wasser zu halten, bis sie sich über den Ausgang der Neuwahlen kaum noch Sorgen zu machen brauchte. Ihr Sieg lässt die Troika der Wahlverlierer ...

  • 20.06.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Griechenland / Regierung

    Osnabrück (ots) - Auf tönernen Füßen Unter dem Damoklesschwert der Staatspleite haben die gemäßigten Parteien Griechenlands zueinandergefunden. Endlich. Das Land bekommt eine Regierung, die auf Sparkurs und in der Euro-Zone bleiben will. Mit der konservativen Nea Dimokratia und der sozialistischen PASOK gehen zwei Parteien ein Bündnis ein, die jahrzehntelang in erbitterter Feindschaft gegeneinander hetzten. Ihre ...