Neue OZ: Kommentar zu EU
Motorsport
Nürburgring
Osnabrück (ots)
Posse an der Piste
Es bleibt zwar offen, ob die EU-Kommission noch einmal beide Augen zudrückt und die von Rheinland-Pfalz zur Genehmigung vorgelegte Rettungsbeihilfe für den Nürburgring als zulässig einstuft. Offensichtlich ist jedoch, dass die Rennstrecke in der Eifel schon sehr lange ein Fall für den Insolvenzverwalter wäre. Mehr als 400 Millionen Euro an Schulden häufte die quasi landeseigene Besitzgesellschaft an. Die GmbH tut sich immer schwerer damit, die Zinsen zu begleichen. Und eine Trendwende ist nicht in Sicht: Die Strecke wirtschaftet nicht profitabel, das Drumherum mit Gastroszene und Freizeitpark zieht nicht genug Menschen an, privaten Betreibern wurde gekündigt.
Alles spricht dafür, dass der Etikettenschwindel von Ministerpräsident Kurt Beck das Land teuer zu stehen kommen wird, in Form einer schweren Schuldenlast. Eine halbe Milliarde Euro pumpte Becks Regierung schon in den defizitären Ring mit der Begründung, Strukturpolitik zu leisten. Es wäre ehrlicher von Deutschlands dienstältestem Landesvater gewesen, von lebenserhaltenden Maßnahmen für ein Prestigeobjekt zu sprechen. Zu weit geht allerdings die plumpe Forderung des rheinland-pfälzischen FDP-Vorsitzenden Volker Wissing, Beck müsse zurücktreten. Eine klassische Abwahl des SPD-Mannes würde genügen. Die wäre angesichts dieses finanziellen Desasters inmitten der gravierendsten Schuldenkrise in Europa hochverdient.
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