Neue OZ: Kommentar zu Doping
Osnabrück (ots)
Fehlende gesetzliche Grundlage
Wird ein Sportler des Dopings überführt, wird er bestraft. Erfolge können ihm aberkannt werden, zumeist gesperrt. Doch hinter jedem dopenden Sportler steht ein dopender Arzt. Ein Arzt, der geschworen hat, zu helfen und zu heilen, stattdessen aber bei der Gabe von Medikamenten zur Leistungssteigerung mit dem Leben von Athleten spielt.
Schon die Einstellung des Verfahrens gegen den Erfurter Sportmediziner Andreas Franke, der Sportlerblut mit UV-Licht bestrahlte, zeigte, wie groß die rechtlichen Schlupflöcher hierzulande sind. Dass die Freiburger Mediziner ihrer Verantwortung entbunden werden, weil die Sportler gewusst hätten, auf was sie sich einließen, ist nicht nachzuvollziehen. Und dass es keine "hinreichenden Verstöße gegen Strafbestimmungen gegeben" habe? Das liegt nicht an den Vergehen, die es nachweislich gab, sondern an den fehlenden Strafbestimmungen.
Sie müssen gesetzlich formuliert werden, damit künftig nicht nur die Sportler bestraft werden, sondern auch die Ärzte dahinter. Bei ihnen muss man ansetzen, will man Doping eindämmen. Sie geben die Medikamente, ihnen vertrauen die Sportler. Und sie hören nur auf, wenn ihnen Konsequenzen drohen. So werden sie nicht abgeschreckt.
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