Neue OZ: Kommentar zu Immobilien
Osnabrück (ots)
Aufgepasst!
Die Immobilienpreise mögen steigen. Aber daraus lässt sich beileibe nicht schließen, dass der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung automatisch eine sichere Geldanlage ist, auch nicht in Zeiten von Schulden- und Eurokrise. Da sind zum einen immer schärfere Auflagen. Sie reichen von der Wärmedämmung bis hin zum Schutz vor Feinstaub aus den inzwischen allgegenwärtigen Kaminöfen. Ein Teil dieser Pflichten verursacht bereits heute Kosten, der Großteil aber erst in der Zukunft. Wer investiert, sollte also wissen, dass Ausgaben für die Modernisierung selbst dann auf ihn zukommen, wenn er derzeit ein nagelneues Haus bewohnt.
Ob sich solche Investitionen auf Mieter umlegen lassen, steht ebenfalls in den Sternen. Hier ist als Gefahr die demografische Entwicklung zu nennen und zweitens die Frage, wie viel Geld die Mieter denn zur Verfügung haben, wenn einmal die Renten schrumpfen. Ein weiteres Risiko sind die derzeitigen Niedrigzinsen. Sie ermöglichen den Immobilienerwerb bei weit geringerer Belastung als früher, und ziehen damit auch Kunden an, die zu anderen Konditionen nicht auf die Idee gekommen wären.
Wie aber sieht es aus, wenn eine Anschlussfinanzierung ansteht? Liegt der Zins dann dreifach höher, dürfte manchem die Puste ausgehen und vielleicht der Auszug anstehen. Folge: Eine Verkaufswelle drückt die Preise, während die hohen Finanzierungskosten parallel den Interessentenkreis wieder einschränken. Überbewertet werden sollte der gegenwärtige Preisanstieg also nicht.
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