Neue OZ: Kommentar zu Pakistan
Konflikte
Großbitannien
Osnabrück (ots)
Opfer und Symbol
Weil sie den Taliban im pakistanischen Swat-Tal mutig die Stirn bot und ein von den Fanatikern verhängtes Schulverbot für Mädchen nicht akzeptieren wollte, ist Malala Yousafzai zum Opfer geworden. Und gleichzeitig zum Symbol, für den Widerstand gegen die frauenverachtende Wertevorstellung der Islamisten, für Frieden und das Recht auf Bildung. Millionen Mädchen sehen in Malala ihr Vorbild, schreiben darüber bewundernd im Internet.
Mit ihrer tapferen Haltung hat die 15-Jährige, die nach dem Kopfschuss in einer britischen Klinik genesen konnte, wohl mehr bewirkt als alle Versuche der pakistanischen Regierung, die Taliban im Land entscheidend zu treffen. Denn nach dem Attentat gewannen dort, wo Islamisten die Straße beherrschten, liberale Kräfte an Auftrieb. Die Strategie der Taliban, mit Anschlägen die Zivilbevölkerung zu terrorisieren, geht langfristig nicht auf.
Freilich ist das Problem nicht aus der Welt. Doch der Fall der Schülerin Malala zeigt, wie verwundbar das Netz der Terroristen sein kann. Sie für den Friedensnobelpreis zu nominieren entspricht dem Verlangen der Menschen nach Helden mit Zivilcourage. Selbst wenn es nicht dazu kommen sollte, der Versuch allein ist ein starkes Signal gegen Gewalt.
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