Neue OZ: Kommentar zu Birma
USA
Osnabrück (ots)
Demokratie und Wirtschaft im Blick
Dass die erste Auslandsreise des im Amt bestätigten US-Präsidenten Barack Obama nach Birma führt, ist kein Zufall. Der Besuch des jahrzehntelang abgeschotteten, von einer brutalen Militärjunta kontrollierten Landes in Südostasien hat höchsten Symbolwert für ihn.
Obama lässt sich als Idol demokratischer Werte feiern, das einst mit dem Slogan "Yes, we can" die Mehrheit seiner Landsleute zu einem Regierungswechsel und einer Veränderung der Gesellschaft mobilisieren konnte. Ein deutliches Signal der Unterstützung an Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi, ihren Freiheitskampf fortzusetzen. Und eine indirekte Mahnung an die Regierung, den Reformprozess weiterzuführen und das Land zu öffnen.
Daneben spielen wirtschaftliche Aspekte die entscheidende Rolle für Obama, als erster US-Präsident überhaupt Birma und Kambodscha zu besuchen. Der südostasiatische Raum ist ein rasant wachsender Markt, den die USA nicht den Konkurrenten China und Indien überlassen wollen. Fast unbemerkt entsteht dort demnächst eine Freihandelszone von enormem Potenzial: Bis 2015 wollen zehn Länder mit mehr als 600 Millionen Menschen ihre Handelsschranken fallen lassen.
Zudem hat sich in den ASEAN-Staaten, deren Gipfel Obama besucht, eine Mittelklasse entwickelt, die gierig ist nach westlichem Know-how und Produkten wie Autos und Mobiltelefonen. Wer da zu spät kommt, den bestraft das Leben.
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