Neue OZ: Kommentar zu Extremismus
Kriminalität
Osnabrück (ots)
Im Visier von Fanatikern
Ist Deutschland einem Terroranschlag entgangen? In der im Bonner Hauptbahnhof deponierten Tasche befand sich offensichtlich ein Sprengsatz.
Erste Ermittlungen führen in die militante Islamistenszene. Aber bisher gibt es keine Beweise, nur Verdächtigungen. Zwar wurden zwei Salafisten festgenommen. Es muss sich jedoch erst noch zeigen, ob dies ein Schnellschuss der Ermittler war. Einer der Verdächtigen, der in Rheine aufgewachsen ist, war schon vor Jahren einmal festgesetzt worden - ohne ihm aber etwas nachweisen zu können.
Oder gibt es nach den Kölner Kofferbombern nun die Bonner Taschenbomber? Der Attentatsversuch vor sechs Jahren scheiterte zum Glück, weil die beiden Terroristen die Sprengsätze falsch konstruiert hatten. Nur ihr Unvermögen hinderte sie daran, ihr schreckliches Ziel zu erreichen, möglichst viele Menschen zu töten.
Wie jetzt auch in Bonn konnten die Sicherheitsbehörden damals einen Anschlagsversuch nicht im Vorfeld vereiteln. Warum nicht? Deutschland steht permanent im Visier von militanten Fanatikern, auch aus dem rechtsradikalen Lager. Das ist eine große Herausforderung. Bei der Aufklärung der braunen NSU-Terrorserie hat der Inlandsgeheimdienst aber über Jahre versagt. Das ist unstrittig. Und im Vergleich zu den USA hat Deutschlands Frühwarnsystem gegen islamistischen Terror noch immer erheblichen Verbesserungsbedarf.
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