Neue OZ: Kommentar zu Japan
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Osnabrück (ots)
Anwalt der Atomkraft
Seine Regierung durch Skandale blamiert, die Umfragewerte im Keller, die Gesundheit angeschlagen - als Shinzo Abe vor fünf Jahren vom Amt des japanischen Premierministers zurücktrat, schien das Ende seiner Karriere besiegelt.
Jetzt ist er wieder da. Mit der Wahl Abes und seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP) hat sich eine große Mehrheit der Japaner für einen Rechtsruck, eine harte außenpolitische Gangart und für die Kernenergie entschieden. Wahrscheinlich ist, dass Abe den Atomausstieg kassiert, den die Vorgängerregierung unter Yoshihiko Noda im September beschlossen hat.
Abe kann sich deshalb aufmerksamer Blicke aus Deutschland gewiss sein. Gelingt es ihm, Japans siechende Wirtschaft - unter anderem mit billiger Kernenergie - auf den Wachstumspfad zu führen, liefert er den Kritikern der deutschen Energiewende Munition.
Die Japaner hoffen auf einen Mann, der den politischen Stillstand aufbricht und ihrer Wirtschaft Leben einhaucht. Ob sie den bekommen, ist fraglich. LDP-Regierungen haben Japan in Filz und Verschuldung geführt, ließen der Atomindustrie fatale Sicherheitsmängel durchgehen.
Absehbar ist vielmehr, dass Abe die japanische Armee stärkt und nach dem jüngsten Inselstreit weitere, die Wirtschaft schädigende Konfrontationen mit China sucht.
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