Neue OZ: Kommentar zu Kultur
Hamburg
Elbphilharmonie
Osnabrück (ots)
Billig ist nicht gleich preiswert
War ja klar: Schon länger kursieren Kassandra-Rufe, die Elbphilharmonie würde locker über eine halbe Milliarde Euro kosten. Jetzt haben sie sich bewahrheitet - und statt sich darüber aufzuregen, fügt sich Hamburg fatalistisch in sein Schicksal. Was hätte die Stadt auch tun sollen? Alternativen gibt es nicht; Olaf Scholz hat noch das Beste für Stadt und Bürger herausgeholt.
Dabei geht mit dem finanziellen ein hoher Imageschaden einher. Als wäre das Gerangel um die Elbphilharmonie nicht schon teuer genug, resultiert daraus nämlich ein massiver Verlust an Vertrauen in die Politik. Zumal, wenn nicht nur Geld in ein Prestigeobjekt gepumpt, sondern gleichzeitig an anderer Stelle über die Schließung von Einrichtungen nachgedacht wird - so geschehen beim Altonaer Museum.
Was folgt daraus? Scholz sagt es: Öffentliche Bauten müssen genauer geplant werden. Und es ist an der Zeit, die Vergabepraxis öffentlicher Aufträge zu hinterfragen. Der Anbieter mit dem billigsten Angebot muss nämlich nicht zwangsläufig der preiswerteste sein. Hamburg müsste das gelernt haben. Jedenfalls war die Lektion teuer genug.
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