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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
Aschermittwoch

Osnabrück (ots)

Dirndl und Denker

Willkommen im Land der Dirndl und Denker. Am politischen Aschermittwoch haben es Politiker und Politikerinnen aller Parteien mal wieder so richtig krachen lassen. Der Neuigkeitswert war erwartungsgemäß gering, der Unterhaltungswert dagegen beachtlich, egal, ob man nun "Peer Steinreich" lauschte oder "Muttis Lieblingen".

Eines weiß nun jedes Kind: Der Wahlkampf hat Deutschland fest im Griff. Tiefschürfende Analysen sind vorläufig nicht zu erwarten. Stattdessen verschärfen alle Seiten den Ton und gehen zum Frontalangriff über. Selbst SPD-Kandidat Peer Steinbrück, der nach heftiger Kritik an seinen unbedachten Äußerungen fast schon kleinlaut wirkte, läuft langsam wieder zu alter Form auf. Das wird aus Sicht der SPD auch höchste Zeit. Denn in Umfragen liegen die Sozialdemokraten weit hinter den Christdemokraten. Zudem erfreut sich CDU-Chefin Angela Merkel eines deutlich höheren Ansehens als ihr Herausforderer von der SPD. Mit anderen Worten: Die Genossen müssen sich noch ganz schön abstrampeln, wenn sie auch nur in die Nähe der Union kommen wollen.

Merkel hat mithin allen Grund, gelassen in den Wahlkampf zu gehen. Ihre Taktik des Abwägens, Abwartens und Ausgleichens hat sich bewährt. Und doch ist auch die Kanzlerin nicht frei von Nervosität. Zu Recht, denn die Wahl in Niedersachsen hat gezeigt, dass der Wunsch nach Rot-Grün stärker ist, als die CDU dies wahrhaben will.

Uwe Westdörp

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