Neue OZ: Kommentar zu Nordkorea
Osnabrück (ots)
Jetzt keine Panik
Nun also die neueste kalkulierte Provokation aus Nordkorea, die Ausrufung des "Kriegszustandes". Als ob sich das Land nicht schon seit einem halben Jahrhundert in ebendiesem Zustand befände. Bei aller Sorge angesichts der Provokationen des Diktators Kim Jong Un - zum Nuklearschlag scheint Pjöngjang absehbar nicht in der Lage.
Das demonstrative Wetzen der Messer verfolgt vor allem dieses Ziel: Durch Verbreiten internationalen Schreckens sollen die Sanktionen nicht weiter verschärft, sondern dafür Verhandlungen auf Augenhöhe geführt werden. Noch ist das Regime nicht in der Lage, seine Raketen mit atomaren Sprengköpfen zu bestücken. Was es dafür benötigt, ist vor allem Zeit. Eine weitere Verschärfung der Sanktionen dürfte es dagegen empfindlich treffen. Nicht so sehr direkt militärisch als vielmehr indirekt über die ohnehin schon mangelnde Versorgung der darbenden Bevölkerung. Dies aber will der neue Machthaber in jedem Fall verhindern.
Westliche Geheimdienste gehen davon aus, dass Kim Jong Un erkannt hat, dass er die wirtschaftlichen Lebensbedingungen seines Landes verbessern muss, um seine Macht nachhaltig zu stabilisieren. Doch mag er auch relativ fest im Sattel sitzen, sich gegen den riesigen Militärapparat durchzusetzen ist nicht leicht. So richtet sich das Säbelrasseln nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. Im Westen sollte die Devise lauten: Keine Panik.
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