Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Parteien
Wahlen

Osnabrück (ots)

Rollenspiele

Wolfgang Schäuble sagt, wie es ist: Es gibt nicht viel zu verteilen. Warum Angela Merkel dennoch so tut, als könnten viele Milliarden Euro unters Volk gebracht werden, ist leicht erklärt: Da Sparen und Haushaltssanierung im Wahlkampf wenig attraktiv sind, müssen weitere populärere Themen her. Und so setzt ein munteres Rollenspiel ein: Merkel gibt die Soziale, Schäuble den Sanierer und Philipp Rösler den Sparer.

Auf diese Weise decken Union und FDP drei wichtige politische Bereiche ab. Und die SPD hat wieder einmal das Nachsehen, da speziell die Union es meisterhaft versteht, den Genossen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Neues Beispiel: die Mieten. Wie die SPD will jetzt auch die CDU eine Preisbremse bei Neuvermietungen ins Wahlprogramm aufnehmen.

Auf einem anderen Blatt steht bei allen Parteien, ob sie Wahlversprechen einhalten. Die Erfahrungen stimmen da wenig optimistisch. Die FDP versprach wiederholt Steuersenkungen, ohne bis heute große Erfolge vorweisen zu können. Die CDU wollte 2005 die Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte anheben, die SPD gar nicht. Am Ende kamen drei Prozent mehr heraus. Wort gehalten hat niemand.

Bei den Genossen kommt erschwerend hinzu, dass sie weiterhin nicht mit der notwendigen Geschlossenheit auftreten. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück verkörpert diese Spaltung. Der Agenda-2010-Politiker fremdelt sichtlich mit den wieder erstarkten Sozialpolitikern seiner Partei. Merkel freut's.

Uwe Westdörp

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 02.06.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Türkei / Proteste

    Osnabrück (ots) - Denkzettel für Erdogan Erlebt die Türkei nun auch eine Revolution junger, unzufriedener Menschen, die sich eine arrogante, autoritäre Regierung nicht länger bieten lassen wollen? Die Bilder der Straßenschlacht auf dem Istanbuler Taksim-Platz mit brutal vorgehenden Sicherheitskräften haben zwar verblüffende Ähnlichkeit mit denen vom Tahrir-Platz in Kairo vor zwei Jahren. Dennoch hinkt der ...

  • 31.05.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Medizin / Organspende

    Osnabrück (ots) - Wir sind es den Kranken schuldig Der Rückgang der Organspendebereitschaft nach der Aufdeckung der Skandale an mehreren Kliniken muss wie ein Hohn auf diejenigen wirken, deren Leben an einem orange-blauen Plastikkärtchen hängen kann. Sie werden bestraft für etwas, das andere verbockt haben. Hinzu kommt ein seit jeher bestehendes Problem: Bei der Entscheidung, ob man einen Spenderausweis ausfüllt, ...

  • 31.05.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Bundesregierung / CDU / Wahlversprechen

    Osnabrück (ots) - Warnsignal für Merkel Noch steht das Wahlprogramm der Union nicht in Einzelheiten fest, noch ist unklar, was die Vorstände von CDU und CSU am 23. Juni beschließen werden. Daher ist die Kritik, die von allen Seiten auf Angela Merkel einprasselt, ein wenig verfrüht. Dennoch sollte die Kanzlerin den Tadel auch aus der Koalition als ein Warnsignal ...